Benzinpreise in Deutschland – So können Sie sparen

Kein anderes Preisgefüge in Deutschland ist derart in Bewegung wie die Spritpreise. Die Jagd nach dem günstigsten Benzinpreis in Deutschland gleicht immer mehr einer sportlichen Herausforderung. Verbraucher und Organisationen versuchen mit immer neuen Kniffen, der Preisschraube zu entgehen, haben dabei aber nur bedingt Erfolg. Verschiedene Strategien zum Sparen wie freie Tankstellen, Tank-Apps, der Vergleich der Benzinpreise in Europa oder bestimmte Tageszeiten können die Haushaltskasse schonen, stehen aber nicht immer im Verhältnis zum Aufwand.

Der Benzinpreis

In Deutschland entfallen etwa 58 Prozent des Literpreises an der Zapfsäule auf staatliche Abgaben. Hierunter fällt beispielsweise die Ökosteuer, die Mehrwertsteuer oder auch die Energiesteuer. Knapp vier Prozent fallen auf zusätzliche Kosten wie Lagerung und Transport. Damit liegt der eigentliche Produktpreis bei nur 38 Prozent dessen, was die Anzeigetafel hergibt.

Schwankende Spritpreise – Zufall oder Strategie?

Umfassende Studien von Automobilverbänden und Organisationen haben inzwischen gezeigt, dass die großen Mineralölkonzerne dem Autofahrer oft und gerne in die Tasche greifen. Urlaubs- und Ferienbeginn, morgendlicher Berufsverkehr oder auch vor dem Wochenende klettern die Kraftstoffpreise merklich. Auch das Bundeskartellamt, dass – laut Medien – regelmäßig tätig wird, erreicht dabei nicht wirklich viel. Deswegen haben sich in den letzten Jahren verschiedene Strategien und Tipps durchgesetzt, mit denen Sie zumindest einige Cent pro Liter einsparen können.

Tipps zum Senken Ihrer Spritkosten

Keine Tankstelle wird freiwillig die Preise dauerhaft senken oder Gutscheine verteilen. Deswegen müssen Sie selbst aktiv werden. Nutzen Sie die folgenden Tipps und senken Sie Ihre Spritkosten:

1. Große Mineralölkonzerne meiden

Auch wenn zwischen den großen Tankstellen (Esso, Shell, BP, etc.) offiziell keine Preisabsprachen existieren, so ist die gleichzeitige Anhebung der Benzinpreise bei den großen Anbietern recht offensichtlich. Eine sogenannte freie Tankstelle ist hier oft die bessere Wahl. Freie Tankstellen arbeiten im eigenen Namen und auf eigene Rechnung und sind daher oftmals günstiger als die Markentankstellen. Eine Ersparnis von ein bis fünf Cent pro Liter gegenüber den „Großen“ ist durchaus realistisch. Eine gute Anlaufstelle auf der Suche nach einer unabhängigen Tankstelle ist deren Dachverband, der „Bundesverband freier Tankstellen“ (bft).

2. Zur richtigen Tageszeit tanken

Der richtige Zeitpunkt zum Tanken bietet Ihnen ein deutliches Einsparpotenzial. Denn im Tagesverlauf schwanken die Spritpreise erheblich. So sollten Sie am besten abends zwischen 18 und 19 Uhr tanken. Morgens ist der Preis am höchsten und sinkt dann während des Tages wieder. Den Tiefststand erreicht er in den frühen Abendstunden.

3. Der Online-Preisvergleich der Spritpreise

Auch online lassen sich mit wenigen Klicks die aktuellen Kraftstoffpreise leicht ermitteln und vergleichen. Automobilklubs, Vereine und Privatpersonen bieten hier unzählige Webseiten an, auf denen jederzeit die aktuellen Preise für die eigene Stadt, die Kommune oder das jeweilige Bundesland ersichtlich sind. Die Preisinformationen kommen in der Regel von engagierten Autofahrern, die gerade vor Ort sind bzw. waren. Deswegen sind diese Angaben über die Kraftstoffpreise sehr aktuell.

4. Benzinpreis-Apps

Starken Zulauf haben in den letzten Jahren auch die unzähligen Apps verzeichnen können, die angeblich immer den aktuellen Preis ausgeben. Angesichts der Fülle von kostenlosen und kostenpflichtigen Apps gilt es hier aber zunächst, die Spreu vom Weizen zu trennen. Vergleichsportale oderAutozeitschriften können dabei gute Dienste leisten, weil sich Funktionsumfang und Aktualität hier stark unterscheiden können. Ein wesentliches Kriterium für Benzinpreis-Apps ist aber die Unabhängigkeit. Nur so können unverfälschte Ergebnisse garantiert werden. Die mobilen Apps werden vorwiegend von Berufskraftfahrern und Pendlern genutzt und sind deswegen sehr detailliert und auf dem neuesten Stand.

5. Benzinpreisvergleich in Europa

Fahrzeughalter mit einem Wohnort in Grenznähe können die Kraftstoffpreise in Deutschland einfach hinter sich lassen, denn die Benzinpreise in Europa unterscheiden sich teilweise erheblich. Gründe dafür können beispielsweise geringere Transportkosten, weniger Abgaben oder auch niedrigere Steuern sein. Dadurch können sich bei den Spritpreisen Schwankungen von bis zu 40 Cent und mehr pro Liter ergeben. Bei einem Preis von beispielsweise 1,56 Euro für einen Liter Super in Deutschland zahlen Autofahrer im Nachbarland Polen nur 1,25 Euro. Trost für deutsche Verbraucher bietet bei einem europaweiten Spritvergleich ein Blick in die skandinavischen Länder. Dort zahlen die Autofahrer für den gleichen Liter Super ganze 1,74 Euro (Niederlande) oder sogar 1,94 Euro in Norwegen.

Das komplette Sparpotenzial bei Spritpreisen in Deutschland ausschöpfen

Letztlich haben also die Autofahrer durchaus einige Möglichkeiten, außerhalb der Preisschraube zu tanken. Das geht allerdings nicht ohne Aufwand, sei es nun eine Recherche im Netz, längere Anfahrten ins Ausland, das Installieren entsprechender Apps oder einige Extrakilometer zu einer freien Tankstelle. Ausschlaggebend ist jeweils das richtige Kosten-Nutzen-Verhältnis. Und das muss am Ende jeder Autofahrer mit sich selbst ausmachen.